In Balance leben

Das Yin/Yang Zeichen hat bestimmt jeder schon gesehen und auch intuitiv verstanden, obwohl es ursprünglich nicht aus unserem Lebenskreis stammt.
Wir leben in einer dualen, polaren Welt – männlich/weiblich – hell/dunkel – oben/unten – weich/hart …. Das lässt sich unendlich fortsetzen.

Alles im Universum ist nach zwei gegensätzlichen, einander ergänzenden Prinzipien aufgebaut. Eines kann ohne das andere nicht sein und erzeugt Leben. Wir könnten Wärme nicht verstehen ohne Kälte, positiv nicht ohne negativ. Plus in deiner Autobatterie braucht Minus, dann fließt Strom.Yang bedeutet: aktiv, außen, warm, hart, männlich, Himmel, positiv
Yin bedeutet: passiv, innen, kalt, weiblich, Erde, negativ

Yin und Yang bedeuten jeweils nur eine Eigenschaft, d.h. es sind Eigenschaftswörter. Jedes Ding in dieser Welt trägt immer beide Aspekte in sich, nur in unterschiedlicher Gewichtung. Das wird auch ganz anschaulich in dem bekannten Zeichen ausgedrückt. Yang trägt immer etwas Yin in sich und umgekehrt.

Es geht daher immer um Ausgleich und wird dann problematisch, wenn ein Aspekt ungesund überwiegt. Das kennen wir alle aus eigener Erfahrung. Wenn wir z.B. viel arbeiten (Yang) brauchen wir Ruhe (Yin).

Interessant ist auch, dass alle Dinge, die man bis zum Extremen übersteigert, an einem bestimmten Punkt ins genaue Gegenteil umschlagen. Aus extremem Yin wird Yang und aus extremem Yang wird Yin. Leben ist immer Bewegung, Ausgleich, Veränderung. Alle starren Systeme, ob Politik, Wirtschaft oder etwas in unserem persönlichen Leben, sind zum Scheitern verurteilt.

Aus diesen Überlegungen und Erfahrungen hat das Feng Shui den Gedanken der Wandlungsphasen abgeleitet.

Die 5 Wandlungsphasen

Alles Lebendige ist dynamisch und unterliegt daher einer laufenden Veränderung. Same (Yin) wird zur Pflanze (Yang), stirbt und wird zu Erde (Yin).
Diese Denkweise kennt 5 Elemente: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Die 5 Elemente stellen diese in der Natur beobachteten Wandlungsphasen dar, die untereinander in Beziehungen stehen, sich gegenseitig beeinflussen.

Auch wenn wir das System nicht kennen, nehmen wir bei einem Haus, einer Wohnung, einem Büro unbewusst wahr, ob diese Elemente in Farbe, Material und Form ausgeglichen sind, oder ob ein Element vorherrscht.

©Anna Hape by flickr.com

Es gibt ein produktives und ein destruktives Wechselspiel der Elemente, was man als Entstehungs- (Schöpfungs)- bzw. Zerstörungszyklus bezeichnet. Der harmonische Zyklus der Schöpfung beschreibt den nährenden, lebendigen Kreis der Wandlungsphasen.
So entsteht ein lebensfördernder Fluss der Lebenskraft (Chi).

Für einen harmonischen Chi-Fluss wäre es ideal, dass alle 5 Elemente in deinem Lebensumfeld in einem ausgeglichenen Verhältnis vorhanden sind. Durch den gezielten Einsatz der Elemente kannst du auch einem Raum gezielt eine bestimmte Qualität verleihen, z.B. dein Schlafzimmer Yin-lastig oder mehr Yang/Aktivität im Arbeitsbereich.

Farben sind mächtig

Ein wichtiger Faktor dabei ist Farbe. Mit dem gezielten Einsatz als Wandfarbe, Vorhänge, Teppiche kannst du deinem Raum eine ganz spezifische Schwingung verleihen, mit Accessoires wie Polstern, Blumen, Schalen oder Vasen, gezielte Akzente setzen und Ausgleich schaffen.

Jedes der fünf Elemente vertritt eine oder mehrere Farben. Farbe verstärkt die Elemente. Für sich allein ist die Farbe weder gut noch schlecht. Es sind die Farbkombinationen die sich auswirken.

Farben die die Elemente stärken

Willst du z.B. einen nach Süden (=Feuer) gelegenen Raum aktivieren, so stärkt das Element Holz diesen Raum. 

Die Farbe des Elements Holz ist Grün, die des Feuers ist Rot. Also setze diese beiden Farben ein.

Wir haben das hier mit vielen Pflanzen und einem roten Boden gemacht. Dieser Raum ist unser absoluter Kraftplatz für viele aktive Gespräche und Vorträge. Damit es nicht zu aggressiv wird, haben wir mit Terracotta eher einen gedämpften Farbton gewählt.