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Wie kann ein glückliches Leben gelingen?

glücklich lebenViele Menschen haben sich seit Urzeiten auf die Suche nach dem Glück gemacht, viele suchen immer noch und viele haben es bereits gefunden. 

Alle Menschen streben nach Glück und Zufriedenheit. Egal was wir tun, egal auch wie verrückt, schräg, obskur oder sogar böse es ist, es geht immer um das Streben nach Glück.

Manchmal laufen wir dem Glück sogar dermaßen intensiv und verbissen hinterher, dass wir es gar überholen oder schlichtweg übersehen. 

Oft frage ich jemanden: "Wie geht es dir?" Meistens lautet die Antwort: "Oje, ich bin im Stress, ich habe keine Zeit" oder so ähnlich. Und ich weiß, dass ich Acht geben muss, dass es mir selbst nicht auch so geht. Unser Alltag ist so ausgefüllt mit Verpflichtungen, im Job wird uns alles abverlangt, dann noch Kinder, Haushalt...

Früher dachte ich, wenn ich dies und jenes erreiche, dann habe ich Zeit für Glück. Getrieben von Verantwortung für Unternehmen, Kinder und später auch Eltern, habe ich viel zu oft das Glück auf später verschoben.
Heute schaue ich mir Fotos von damals an, habe Zeit für Erinnerung und merke, wieviele glückliche Momente es auch in dieser schwierigen Zeit gab. Oft habe ich es vor lauter später gar nicht realisiert.

Ich habe gelernt, dass Glück nicht das große Glück, das Riesending ist. Vielleicht hast du auch schon bemerkt, dass das große Glück - wenn du etwas erlebst, bekommst oder erreichst - in dem Moment zwar ein wahres Hochgefühl bringt, aber schon nach kurzer Zeit fällst du sozusagen auf dein bekanntes "Glücksniveau" zurück.

Wichtig ist daher, dass wir das Glück in unserem Alltag, in unserem täglichen Leben finden, es wahrnehmen und fühlen. Eine Aneinanderreihung von Glücksmomenten.
Wie kann das gelingen?

Oft meinen wir, wenn wir genug Geld haben, ein dickes Bankkonto ... dann kommt das Glück.
Natürlich kann Geld helfen, aber nur dann, wenn es zu einem glücklichen Leben führt. Geld per se kann ein geniales Hilfsmittel sein, um deine Grundbedürfnisse zu sichern oder anderen Menschen zu helfen. Scheine oder Zahlen auf einem Kontoauszug sind vorerst tote Materie oder gar eine Fiktion. Viele Menschen, welche wirklich wohlhabend sind, versichern mir, dass ab einem bestimmten (gar nicht sehr hohen Betrag) sie das Geld an sich nicht glücklicher macht.

Viele haben in unserer materiellen Welt gar nicht gelernt, wie man glücklich ist.
Ich als Nachkriegs- und Wirtschaftswunderkind kann das bestätigen. Unsere Eltern haben echte materielle Not erfahren. Als es dann endlich bergauf ging, war das Erreichen und Sichern von Wohlstand erste Priorität. Glück und Lebensqualität wurde in meinem Elternhaus genauso wie bei vielen anderen als unnötiger Firlefanz abgetan.
Das Glücklichsein und wie wichtig es ist, für mich selbst und für die Menschen in meinem Leben, habe ich erst viel später gelernt.

Und: Glücklichsein kann man lernen und trainieren!
Es beginnt damit, zu erkennen, wie man tickt und dem Entschluss, sich zu ändern, das Denken und die Einstellung zu korrigieren. Was folgt ist die tägliche Achtsamkeit, weil sich selbst zu ändern ist ein manchmal richtig zäher Prozess.

Ich möchte dir einige Gedanken mitgeben, wie du in deinem Leben mehr Glück erfahren kannst:

Loslassen
Weniger ist mehr...
Wir umgeben uns mit so vielen Dingen, von denen wir glauben, dass wir sie brauchen - die irgendwie in unser Leben gekommen sind. Die Verführung, sich etwas Neues anzuschaffen begegnet uns an jeder Ecke, oft mit dem Versprechen, dass sie unser Leben vereinfachen.
Meist macht es aber unser Leben komplizierter. Das tolle elektronische Teil mit all den Funktionen, die du nie verwenden wirst und dich nur verwirren, die Küchenmaschine mit 100 Teilen, die du nie verwenden wirst und die deine Küchenschränke vollstopfen, 5 Shirts zum Preis von 3 wenn du eigentlich nur eines kaufen wolltest...
Ich rede hier nicht von Askese. Mir ist im Laufe meines Lebens immer mehr bewusst geworden, wie sehr all diese Dinge belasten. Du musst sie nach Hause tragen (oft noch lustvoll), einen Platz dafür finden, sie pflegen, putzen, abstauben, neu sortieren...

Ich habe mir angewöhnt, jede Anschaffung danach zu beurteilen, welche Lebensqualität sie bringen wird. Wieviel Lebenszeit hat es gekosten, das nötige Geld zu verdienen oder handle ich mir gar eine weitere Verpflichtung durch einen Kredit ein; habe ich nicht schon etwas, was den eigentlichen Zweck bereits erfüllt; was braucht es an Energie und Aufmerksamkeit; nimmt es mir Lebensraum und stellt meine Lebensräume zu; macht es mich wirklich glücklicher; welche Auswirkungen hat es auf die Umwelt???
Immer öfter merke ich dann, dass ich es weder brauche noch wirklich haben will.

Was mir im Moment oft passiert: ich treffe wirtschaftlich sehr erfolgreiche Menschen, die echte Karriere gemacht haben, außerordentlich viel Geld verdient haben, tolle Villa, super Ausstattung, Zweitwohnsitz am Meer, teures Auto. Jetzt gehen sie auf die Siebzig oder Achtzig zu und merken, dass sie eine Menge Ballast in ihrem Leben angesammelt haben. Sie wünschen sich ein klareres, einfacheres Leben. Sie haben nicht mehr die Kraft und keine Lust mehr, sich um all diese Dinge zu kümmern. Viele erzählen mir, wie schwierig und langwierig es ist, auf diesen einfacheren Lebensstil umzusteigen, all das Zeug los zu werden, zu bewerten und auszusortieren.

Achtsamkeit
Gerade in den letzten Jahren hat sich das Lebenstempo in unserer Welt nochmals gesteigert. Viele leiden an Hektik, Stress und Zeitmangel. Immer mehr Information, Anforderung und Möglichkeiten...
Unter Stress machen wir Fehler, wenn wir uns keine Zeit mehr nehmen, zur Ruhe zu kommen, merken wir oft gar nicht mehr, dass wir auf dem falschen Weg sind.

Sei achtsam mit dir selbst, damit du dich spüren kannst. Damit du merkst, wenn du eine Pause brauchst, wenn du etwas für deine Gesundheit machen solltest, wann eine Zeit des Tuns angesagt ist oder du Ausgleich und Entspannung benötigst.
Wenn du achtsam bist, wirst du die vielen kleinen Glücksmomente, die das glückliche Leben ausmachen, überhaupt bemerken.

Diejenigen, denen bewusst ist, dass das Glück schon da, rund um sie ist, haben tatsächlich Glück. Denn sie erkennen das Glück auch in den kleinsten Dingen und warten nicht darauf, dass das Glück ihnen zugetragen wird.
Das Glück liegt gleich am Wegesrand, in der Wiese oder am Himmel und versteckt sich manchmal in einer Blüte oder in einer Wolke. Schauen wir hin und geben wir unserem Glück eine Chance!

Dankbarkeit
Vieles ist in unserem Leben so normal, dass uns gar nicht bewusst ist, wie gut es uns geht. Es ist in unserer Kultur in, immer nach mehr zu streben, immer nach etwas Besserem, Neueren, Optimaleren zu schauen und übersehen dabei, das Viele, das wir haben.

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, jeden Abend  bevor ich einschlafe den vergangenen Tag nochmals vorbeiziehen zu lassen und DANKE zu sagen, für all das Schöne und Gute das ich erlebt habe. Danke für mein weiches Bett, für das Abendessen, das ich genießen durfte, die Sonne die plötzlich zwischen den Wolken hervorgestrahlt hat, das freundliche Wort meiner Nachbarin, die ersten Knospen am Apfelbaum neben dem Supermarkt, das Lächeln meiner Enkeltochter zur Begrüßung...
 Vor ein paar Jahren habe ich begonnen, viele ganz alltägliche Dinge die mir in diesem Augenblick Freude bereitet haben, mit dem Handy zu fotografieren. Zwischen Weihnachten und Neujahr lasse ich mir diese Fotos in ein Fotobuch drucken, sozusagen als "Tagebuch des vergangenen Jahres". Immer wieder, vor allem wenn ich ein Stimmungstief habe, hole ich diese Bücher heraus, um mir vor Augen zu führen, wie reich mein Leben ist.

Ja zu deinem Leben sagen
Wie gesagt, in unserer Zeit kann die enorme Flut an Information die uns von früh bis spät an jeder Ecke anspringt, die Fülle von Möglichkeiten und das Gefühl etwas zu versäumen, wenn wir ihnen nicht nachkommen, die ständige Erreichbarkeit zur Smartphone, Facebook & Co in Dauerstress, Überforderung und ein Gefühl der Unzulänglichkeit erzeugen.

Finde heraus, was für dich in deinem Leben zu einer bestimmten Zeit wichtig ist.
Lege für dich (am besten schriftlich) fest, was du tun willst und was du erreichen möchtest.
Sage JA dazu, JA zu diesem deinen  Leben.

JA sagen bedeutet aber auch, NEIN zu vielen anderen Dingen zu sagen. 
NEIN zu stundenlang doof in die Glotze schauen, statt schlafen zu gehen, mit einer Freundin zu telefonieren oder deinem Hobby nachzugehen. NEIN zu einer Bekannten, die sich bei dir zum x-ten Mal ausweinen will und ohnehin nur immer ihr gleiches Drama spielt. NEIN zur Frage der Arbeitskollegin, die wieder mal ihren Urlaub immer in den Sommerferien haben will. NEIN zur 25. Gruppe in Facebook wo du dich auch noch engagieren sollst ...

Und: zu dir zu stehen
Und: JA und NEIN zu leben, bedeutet DISZIPLIN. Viele hören das nicht gerne. Für mich ist Disziplin ein großer Freund. Sie hilft mir, mein Leben zu strukturiern und Platz zu schaffen für die wirklich wichtigen Dinge. Sie hilft mir Erfolg zu haben, etwas zu schaffen und auf die Reihe zu bringen und das Ergebnis danach zu genießen, weil ich Zeit für Feierabend und andere Dinge in meinem Leben habe, die mir auch noch wichtig sind.

Weitergeben
Eines der wichtigsten universellen Gesetz ist: Geben ist wichtiger als Nehmen
Geben macht uns glücklich und letztendlich kommt das Gegebene - vielleicht in einer anderen Form und von einer anderen Seite als du erwartest - wieder zu dir zurück.
In unserer Konsumgesellschaft sehen wir so viel Egoismus, Habenmüssen, besser sein wollen, eine selbstzentrierte Lebenseinstellung. Viele sehen nur auf sich selbst und wundern sich, dass ihr Leben nicht gelingt.
Ich habe in meinem langen Leben als Unternehmerin viele Menschen kennen gelernt, die so über Jahre vordergründig extrem erfolgreich unterwegs waren, immer die Macher, auf der Sonnenseite des Leben, im Mittelpunkt der Gesellschaft, stolz darauf, andere über den Tisch gezogen zu haben etc. Über die Jahre hat jeder davon vom Schicksal die Rechnung serviert bekommen. Krankheit, Scheidung, Kinder die sich mit ihren Eltern entzweit haben ...
Oft habe ich dann eine Kehrtwendung erlebt, ein spätes Auseinandersetzen damit, wie Leben wirklich funktionieren kann.
Dieses egomanische Lebenskonzept, das für unsere heutige Gesellschaft so typisch ist, ist für mich ein Zeichen tiefsitzender Lebensangst, ein Mangel an Urvertrauen und ein Mangel an Selbstwertgefühl.

Ich habe für mich erkannt: je mehr man gibt, desto mehr bekommt man. Wenn du geliebt werden willst, fang einfach an, anderen Menschen Liebe zu schenken. Wenn du Anerkennung möchtest, fang damit an, anderen Menschen Anerkennung zu geben. Wenn du mehr Geld haben willst, überlege dir wie du anderen Menschen Nutzen bringen kannst und gib was du kannst.

VerbundenSein
Alles ist mit allem verbunden. Alles ist Eins - ALL-EINS.
Das waren früher spirituelle oder religiöse Weisheiten. Die heutigen Erkenntnis der Quantenphysik kommen zu genau demselben Ergebnis.

Meine Lebenserfahrung ist die, das das Allerwichtigste im Leben die Beziehungen zu anderen Menschen ist. Wir Menschen brauchen das Gefühl der Zugehörigkeit, wir wollen von anderen Menschen gesehen und wahrgenommen werden.
An Beziehungen reifen wir, entwickeln wir uns weiter (gerade dann wenn manche Menschen für uns eine echte Herausforderung sind), erkennen wir uns selbst.

Fühlen wir uns mit Gott und den Menschen verbunden, dann sind wir glücklich!
Diese Weisheit stammt nicht von mir. Bereits vor 2000 Jahren hat doch einer gesagt:
Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Man muss glücklich sein, um glücklich zu machen. 
Und man muss glücklich machen, um glücklich zu bleiben. 
Maurice Maeterlinck, belg. Schriftsteller, 1862-1942

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